Oder doch eine alt bekannte, aber neu bewertete Struktur unseres Körpers, die therapiert sowie trainiert werden kann und soll!

Für Mediziner ist der Begriff Faszie zu einem Modewort mutiert, das für viele Gewebsstrukturen im Körper verwendet wird, die anatomisch gesehen eigentlich keine Faszien sind. Trotzdem gibt es sie, die Faszien. Ihre vielfältigen Aufgaben im Körper wurden unter neuen Gesichtspunkten erforscht und ihre Bedeutung für eine gesunde Körperhaltung und schmerzfreie Bewegungen erkannt.

Die Therapie geschädigter, sogenannter „verklebter“, Faszien sowie das begleitende und vorbeugende Faszientraining gehören zu einem festen Bestandteil meiner Behandlungen.

Zunächst beschreibe ich einige Fakten zu den Faszien.

Was sind Faszien?


Als Faszien bezeichnet man das faserreiche, netzartige Bindewebe, welches alle Teile unseres Körpers zusammenhält. Mit seiner Elastizität und Gleitfähigkeit sorgt es dafür, dass sich zum Beispiel die Lunge beim Einatmen ausdehnen kann, die inneren Organe im Bauchraum während der Schwangerschaft zur Seite geschoben können und wir in der Lage sind, unsere Muskeln geschmeidig zu bewegen.

Die wichtigsten Aufgaben des Fasziengewebes sind:
• Es dient als Wasserspeicher
• Es ist Teil des Immunsystems
• Es hält alle Organe (Lunge, Nieren) und Körperteile an ihrem vorgesehenen Platz. Sonst würden sie bei jeder Bewegung durch den Körper purzeln.

Was geschieht, wenn das Fasziengewebe „verklebt“ ist?
• Der Lymphfluss im Gewebe wird beeinträchtigt
• Die Beweglichkeit der Muskeln ist deutlich eingeschränkt und das Beugen und Strecken der Gelenke wird immer schmerzhafter
• Wir haben Schmerzen in Ruhe und in Bewegung


Das bekannteste Beschwerdebild sind Rückenschmerzen. Der Faszienforscher Dr. Robert Schleip an der Universität Ulm, geht davon aus, dass gerade mal in 20% der Fälle die Bandscheiben für den Rückenschmerz verantwortlich sind. 80% der Fälle haben andere Ursachen, darunter „verklebte“ Faszien.

Wodurch „verkleben“, „verfilzen“ und verhärten sich die Faszien?
• Bewegungsmangel
• Ausschließlich sitzende Tätigkeiten (z.B. Büroarbeit)
• Schonhaltungen
• Anhaltender Stress
• Falsche Ernährung (Fast Food, Fertigprodukte)
• Verletzungen und Narbenbildung verursacht durch z.B. Knochenbrüche, Operationen oder durch ein Schleudertrauma.

Gezielte Behandlungen, ein begleitendes Bewegungsprogramm und eine gesunde Ernährung halten Faszien elastisch, können verhärtetes Bindegewebe neu strukturieren und Schmerzen lindern.

Ein vielfältiges Angebot der Faszientherapie finden Sie in meiner Praxis unter Behandlungsmethoden, Faszientraining sowie Ernährungsberatung.

Faszien: Nur ein Modewort der Sportindustrie?

Ein Gedanke zu „Faszien: Nur ein Modewort der Sportindustrie?

  • 30. April 2017 um 13:19
    Permalink

    Ich hatte vor dem Training mit Katharina noch nichts von Faszien gehört. Hab’s ausprobiert und es funktioniert. Mir hilft das Ausrollen vor dem Training insbesondere, um meine „Problem“zonen zu aktivieren / besser zu durchbluten. Und so wirken die Übungen auch gezielter an diesen Stellen. Und das fühlt sich gut an. Bei regelmäßigem Ausrollen vergehen auch die anfänglichen Schmerzen. Also 10min alle 2-3 Tage, die sich für mich wirklich lohnen!

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